Das Schulprogramm aus dem Jahre 2000, das unter dem Schulleiter, Herrn Goßmann, erarbeitet wurde, hatte die Leitlinie „Leben – Lernen – Leisten“ in den Vordergrund der pädagogischen Bemühungen gestellt.

Im November 2006 wurde diese Leitlinie in einer pädagogischen Konferenz überdacht. Durch den von der Landesregierung propagierten Anspruch der individuellen Förderung für jedes Kind sollte auch dieser Aspekt verankert werden. Darum wurde im Jahr 2006 eine etwas geänderte Schwerpunktsetzung vorgenommen, die bis heute besteht:

Gemeinsam leben und lernen

Ergänzt durch Aspekte und Schwerpunkte, die die heutige Zeit mit allen Facetten der veränderten Kindheit und Lebenswelt mit sich bringen:

Das soziale Miteinander und der Gesundheitsaspekt sind für das gemeinsame Leben und Lernen in den letzten Jahren immer stärker in unseren Fokus gerückt. Entstanden sind daraus die Leitmotive „Gewaltfreie Schule“ und „Gesunde Schule“. Abgerundet durch ein Regelkonzept für alle in der Schule Beteiligten (SchülerInnen, Lehrer und Eltern).

Davon unberührt stehen folgende Grundgedanken:

1. Wir sind eine Gemeinschaftsschule

Das bedeutet, dass hier alle Kinder willkommen sind und gemeinsam lernen. Soziale Herkunft, Muttersprache, kulturelle Tradition oder unterschiedliche Religionszugehörigkeit prägen zwar jedes Kind anders, doch all diese Facetten sorgen für eine vielfältige Gemeinschaft, die wir im positiven Sinn nutzen. Jeder ist uns wichtig und niemand wird ausgegrenzt (vgl. Integrationskonzept – Integration und Deutsch als Fremdsprache).

Auch auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder gehen wir ein, indem jedem Kind die Chance eingeräumt wird, auf seinem individuellen Lernweg optimal gefördert zu werden, damit das Optimum aus seinen Lernmöglichkeiten herausgeholt werden kann. Dabei werden Kinder mit und ohne Besonderheiten im gemeinsamen Lernen (GL) unterrichtet.

Durch geeignete Diagnosemaßnahmen und darauf abgestimmte Förderkonzepte versuchen wir jedes Kind in seinen Lernmöglichkeiten zu fordern und Lerndefizite einzelner Kinder auszugleichen. Die Erziehung zu selbstständigem Lernen in Form von Tages- und Wochenplänen im Rahmen von geöffnetem Unterricht unterstützt dieses Anliegen ebenfalls. Dabei nehmen wir jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen wahr. In enger Kooperation mit den Kindertagesstätten holen wir die Kinder dort ab, wo sie stehen.

Das gemeinsame Lernen findet im Klassenverband statt. In allen Jahrgangsstufen besteht zudem eine enge Kooperation der jeweiligen Klassenlehrer, sodass für Chancengleichheit und Transparenz gesorgt ist. Die Absprachen betreffen die Unterrichtsinhalte, die Leistungsmessung, die Elternberatung und die gegenseitige Beratung bei Problemfällen. Stoffverteilungspläne und ein Vertretungskonzept sorgen dafür, dass in Vertretungssituationen effektiv gearbeitet werden kann und möglichst kein Unterricht ausfällt. Für die Erstklässler werden Klassenpatenschaften eingerichtet und es finden auch klassenübergreifende Vorhaben statt. Wichtig ist uns dabei die Verknüpfung von Bildung und Erziehung. In den letzten Jahren wurde ein umfassendes GL-Konzept auf den Weg gebracht, mit dem wir den Unterricht für die GL-Kinder effektiver gestaltet haben.

Den Aspekt des gemeinsamen Lebens in der Grundschule regen wir durch vielfältige Schulveranstaltungen im Jahresverlauf an: Einschulungs- und Abschlussfeiern, Schulgottesdienste, Schulfeste, Projektwochen, Theater- und Konzertbesuche, das Einbeziehen von Kunstausstellungen oder Museen, Teilnahme an Wettbewerben (Kunst, Mathematik und Sport), Exkursionen, Wanderungen etc. Den Höhepunkt für die Kinder stellt die Abschlussfahrt nach Wangerooge dar.

2. Wir sind eine demokratische Schule

Das Miteinander innerhalb der Schulgemeinschaft ist demokratisch geprägt – entsprechend der Richtlinien NRW und der Landesverfassung. Eine vertrauensvolle Kooperation ist uns sehr wichtig. Darum erziehen wir die Kinder zu Toleranz und respektvollem Umgang miteinander und erarbeiten die wichtigsten Regelungen mit ihnen. Für alle Personengruppen der Schule sowie für die Bereiche der OGS sind Regeln erarbeitet worden, die Konsens finden und ständig erprobt, besprochen und überarbeitet werden. Eltern sind informiert über die Grundlagen unserer Erziehungsarbeit. Wünsche und Anregungen nehmen wir wichtig und wir stehen in beratenden oder klärenden Gesprächen zur Verfügung. Zum Schuljahresanfang erhalten beispielsweise alle Eltern noch einmal die wichtigsten Informationen zur Schule schriftlich in einem Schuljahresanfangsbrief (s. Anlage).

Innerhalb der OGS und im schulischen Bereich führen wir die Kinder schrittweise zu einer stärkeren Partizipation am Schulleben. In den Jahrgangsstufen 3 und 4 werden Klassensprecher gewählt, in der Eingangsstufe soll in kleineren Intervallen die Beteiligung von Schülervertreter/innen intensiviert werden.

Im Jahr 2013 wurde damit begonnen, den Klassenrat als Bestandteil in das Schulleben zu integrieren. Jede Klasse erhielt einen „roten Ordner“ mit entsprechenden Materialien (Einladungen, Protokollvorlagen etc.). Aufgrund einer häufig wechselnden Personalsituation konnte der Klassenrat jedoch nicht in jeder Klasse regelmäßig durchgeführt werden. Darüber hinaus stellten wir die Notwendigkeit fest, den methodischen Ablauf der Sitzungen, insbesondere für die Klassen 1 und 2 zu überarbeiten.

3. Wir sind eine Schule im Ort „Kaan-Marienborn“

Wir begreifen unsere Schule selbst als Haus des Lernens und bemühen uns, die Räume ansprechend zu gestalten, sodass Kinder und Erwachsene sich in der Schule wohl fühlen können. Die Kinder werden eingebunden, ihre Räume und den Schulhof in Ordnung zu halten und geben Anregungen für Änderungen. Das Platzangebot ist zwar trotz des Anbaus sehr knapp, doch werden immer wieder Verbesserungen ermöglicht, indem das Raumkonzept kreativ den Bedürfnissen angepasst wird. Ein Erste-Hilfe-Raum bietet die Möglichkeit einer Erstversorgung für kranke oder verletzte Kinder.

Darüber hinaus gehen wir mit unseren Kooperationspartnern im Ort eine für alle Seiten gewinnbringende Partnerschaft ein. Als besonders wichtig sehen wir folgende Kooperationspartner an:

  • Familienzentrum Kunterbunt
  • TUS Kaan-Marienborn
  • Firma Gontermann-Peipers
  • 1. FC Kaan-Marienborn
  • KKC –Käner Karnevals Club
  • TUS Deuz
  • REWE

Innerhalb eines verlässlichen Beziehungsnetzes unterstützen unsere Schulpartner die schulische Arbeit. Dass wir eine Schule im Ort sind, wird durch die stetige Bereitschaft dokumentiert, einzelne Projekte finanziell zu fördern oder in der Weihnachtszeit werden sich auch einfach mal die Weihnachtsbäume im Ort von Feier zu Feier weitergereicht.

In der Elternschaft ist ebenfalls ein verlässlicher Rückhalt zu bemerken, der sich auch auf der Ebene des Fördervereins durch aktive Teilnahme an den verschiedenen Veranstaltungen und Projekten ablesen lässt. Jährlich organisiert beispielsweise die Schulpflegschaft in der Weihnachtszeit eine „Weihnachtstüten-Aktion“ für Bedürftige in unserer Stadt. Die weihnachtlichen Tüten werden dann in einer besonders feierlichen Schulversammlung an entsprechende Institutionen übergeben. Oder im Frühjahr 2018 wurden beispielsweise von der Elternschaft an einem Samstag im ortsansässigen REWE fleißig Waffeln für unser Zirkusprojekt gebacken. Viele Eltern und Ortsansässige waren selbst Schüler dieser Schule und zeigen auch dadurch, dass Ihnen unsere Schule wichtig und ein bedeutsamer Bestandteil des Ortes Kaan-Marienborn ist.

4. Wir sind eine moderne Schule

Wir wollen unsere Kinder fit für die Erfordernisse des 21. Jahrhunderts machen. Die selbstständige Beschaffung und Verarbeitung von Informationen ist darum ein wesentlicher Lernbaustein. In jedem Klassenraum besteht die Möglichkeit, Medienecken in verschiedener Art einzurichten. In einem differenziert ausgestalteten Medienkonzept wird dargestellt, wie die Kinder in diesem Lernbereich schrittweise ihre Medienkompetenz ausbauen können. Mit einer selbst gestalteten Abschlusszeitung haben die SchülerInnen die Möglichkeit zu dokumentieren, welche Fähigkeiten sie z.B. im Umgang mit Word erworben haben.

Moderne Arbeitsweisen wie Teamarbeit, Recherchen und Forscheraufgaben, Präsentationen und Evaluierungen werden im Unterricht angewendet und sollen die Kinder zu selbstständigem Lernen befähigen.

Erkundungen in die Arbeitswelt an außerschulischen Lernorten sollen die Kinder für Technik und die Berufswelt interessieren (vgl. Außerschulische Lernorte).

5. Wir leben Musik

Musik verbindet! Zusammenarbeiten – Zusammenwirken bringt Freude – und wenn selbst musiziert werden kann, dann noch viel mehr!

Auch die Musik nimmt im Schulleben in Kaan-Marienborn einen großen Stellenwert ein. Bei einem Gang durch das Gebäude, erklingt immer wieder Musik aus dem Musikraum. Musik wird für die Kinder erfahrbar gemacht und verbindet sie in einer gemeinsamen Sprache. Ab dem ersten Schuljahr nehmen alle Kinder an JeKits („Jedem Kind ein Instrument“) teil. Dort werden den Kindern in Kooperation mit der Fritz-Busch-Musikschule viele Instrumente vorgestellt und ein erstes Ausprobieren ermöglicht. Nach dem ersten Schuljahr können sich die Kinder frei entscheiden, ob sie ein Instrument erlernen möchten. Falls sie sich dazu entscheiden, dürfen sie aus dem verfügbaren Instrumentarium frei wählen. Der Instrumentalunterricht findet in Kleingruppen in der Grundschule Kaan-Marienborn statt und ist für die Eltern vergünstigt. Ab dem zweiten Schuljahr gehen die Kinder ins Regenbogenorchester, das immer bei der Abschlussfeier der Viertklässler zu hören ist.

Musik verbindet! Zusammenarbeiten – Zusammenwirken. Unter diesem Motto wird z.B. die Adventszeit durch das wöchentliche gemeinsame Singen mit der ganzen Schule harmonisiert und ein Miteinander erlebt. Den Abschluss des Adventssingens bildet eine gemeinsame Andacht in der Kirche. Außerdem werden regelmäßige Schulversammlungen musikalisch unterstützt, bei denen nicht nur gesungen wird, sondern auch Einstudiertes vorgeführt werden kann.

Am Ende jeden Jahres findet immer eine Adventsfeier satt, bei dem den Kindern der Raum einer Bühne gegeben wird, um ihr gemeinsam Erarbeitetes (z.B. das Begleiten von Mitspielstücken, Tänze) aufführen zu können. Eine große Bereicherung stellt auch die musikalische Gestaltung der Abschluss- und Einschulungsfeier durch die Klassen dar.

Gesamtfazit:

Im Rahmen der Erfüllung des in der Landesverfassung und den Schulgesetzen vorgegebenen Bildungs- und Erziehungsauftrags ergeben sich folgende Schwerpunkte in der programmatischen Entwicklungsarbeit der GS Kaan-Marienborn:

  • Fortentwicklung und Bereitstellung eines vielseitigen, differenzierten und an Leistungsstandards orientierten Bildungsangebots
  • Entwicklung eines diagnostischen Instrumentariums in Verbindung mit einer erweiterten Beratungskompetenz
  • Schaffung einer bedürfnisgerechten, rhythmisierten Angebotsstruktur
  • Einüben grundlegender demokratischer Prinzipien
  • Prävention verbaler, körperlicher und sexueller Gewalt, Erziehung zur Toleranz
  • Vermittlung häufiger originaler Begegnungen, die das Interesse und die Freude an Natur und Umwelt fördern
  • Vermittlung eines kritischen, emanzipierten Mediengebrauchs
  • Einbeziehung der Eltern in das Konzept der schulischen Erziehungsarbeit

Bedingt durch die Veränderungen in den Familienstrukturen fällt der Schule immer stärker die Aufgabe zu, Werte zu vermitteln und Erziehungsaufgaben zu übernehmen. Diese Aufgabe sehen wir als Herausforderung an und stellen uns ihr mit Engagement. Dabei ist uns deutlich geworden, dass wir durch zusätzliche Angebote im Nachmittagsbereich die Lernchancen der Kinder deutlich erhöhen können. Durch die Kooperation und Kommunikation mit allen an der Erziehungsarbeit beteiligten Personen sehen wir Chancen für die Weiterentwicklung unseres Schulentwicklungsprozesses.

Unsere Leitmotive

„Gesunde Schule“

Die Gesundheit aller, die in der Schule lernen und arbeiten steht bei unseren Aktivitäten im Focus. Auch Bedingt dadurch, dass im Schulalltag die Anzahl der Kinder mit Konzentrationsproblemen, Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen zunimmt, Eltern sich zunehmend häufiger mit ihren Kindern den schulpsychologischen Dienst aufsuchen oder sich an Therapeuten wenden, haben wir Bewegung, Spiel und Sport auf verschiedenen Ebenen fest in unserem Schulalltag installiert.

Die Kinder nutzen täglich den Schulhof vor dem Unterricht, in den Schulpausen und auch während der Freizeit.

Auch im Rahmen des Unterrichtes wird verstärkt darauf geachtet, Bewegungspausen einzulegen. So werden beispielsweise Bewegungslieder gesungen und andere Bewegungszeiten innerhalb des Unterrichtes eingeräumt.

Die Schule nimmt zudem regelmäßig an Schulsportwettbewerben wie Fußball und Völkerball teil und plant zukünftig auch wieder die Teilnahme an Schulschwimmwettkämpfen.

In den Jahren 2009 und 2012 wurde unsere Schule von der Unfallkasse NRW mit dem Preis „Gute gesunde Schule“ ausgezeichnet. Wir legen neben der Bewegung großen Wert auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und erwarten beispielsweise von den Eltern, dass den Schülerinnen und Schülern ein gesundes Frühstück mit in die Schule gegeben wird. An jedem 1. Mittwoch im Monat findet im Klassenverband ein „gesundes Klassenfrühstück“ statt, zu dem jedes Kind einen kleinen gesunden Beitrag in Form von mitgebrachtem und fertig geschnittenem Obst oder Gemüse leistet. Dieses wird in Buffet-Form in den jeweiligen Klassen zusammengestellt und in einem besonderen Rahmen verspeist.

Im Schuljahr 2018/19 hat anlässlich des 111-jährigen Bestehens der Schule und des 11-jährigen Bestehens der OGS ein Schulfest unter dem Motto „111 Jahre Grundschule, 11 Jahre OGS und weiter gesund in die Zukunft“ stattgefunden. Das Fest bildete den krönenden Abschluss unserer Projektwoche zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness. Darüber hinaus nahm die Schule im Rahmen der Projektwoche am 1. Käner Schüler-Cup teil, den unser Kooperationspartner, der TUS Kaan-Marienborn, für beide Käner Schulen unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters, Herrn Mues, organisierte.

Für das Schuljahr 19/20 hat sich die Schule für das Gesundheitsprogramm „DIE RAKUNS – Das gesunde Klassenzimmer“ angemeldet. Hierbei wird es um Bewegung & Entspannung, Ernährung, Körperpflege & -hygiene, Selbstwahrnehmung und Medienkompetenz gehen. Nähere Informationen folgen oder finden Sie bereits jetzt schon unter www.rakuns.de. Momentan ist davon auszugehen, dass das Projekt in Teilen im Schuljahr 20/21 fortgesetzt wird.

„Gewaltfreie Schule“
Allgemeines

Ein gewaltfreies Miteinander hat an unserer Schule oberste Priorität. An unserer Schule wird jegliche Form von Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Schülerinnen und Schülern abgelehnt – auch sexuelle Gewalt. Um diesem Ziel näher zu kommen, orientieren wir uns an unserem Schutzkonzept zur Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt. Im Mittelpunkt der präventiven Erziehung unserer Schule steht die Stärkung der Kinder. Daher ist ein Bestandteil dieses Schutzkonzeptes ist unser Anti-Gewalt-Konzept.

Bereits im Schuljahr 2012/2013 beschloss die Schulkonferenz, den damaligen Präventionskurs „Cool Strong Kids“ des 3. Jahrgangs in umfassender Weise auf alle Jahrgangsstufen unserer Grundschule auszuweiten und ein entsprechendes Konzept auf den Weg zu bringen.

Dieses Konzept ist in den vergangenen Jahren gewachsen, immer wieder evaluiert und verändert worden und bezieht alle Jahrgänge mit ein, so dass Jahr für Jahr aneinander anknüpft und aufeinander aufgebaut werden kann. Sofern Mittel und Kapazitäten vorhanden sind, sind derzeit (Schuljahr 23/24) folgende Bausteine bzw. Maßnahmen im Rahmen unseres schuleigenen Anti-Gewalt- und Konfliktkonzeptes vorgesehen.

Tabellarischer Überblick
Klasse

Maßnahme

Veranstalter / Betreuer

1

„Verhaltenstraining“

(nach Petermann)

Frau Jüngst

2

„Hoodis Abenteuer- und Erlebnispädagogik“

Hoodis

3

„Stark mit Köpfchen“

Herr Kleinehollenhorst

4

„Mein Körper gehört mir“

tpw Osnabrück

Der Förderverein der Schule sieht vor, pro Jahr im Rahmen dieser Maßnahme einen Elternbeitrag von 10,- Euro pro Kind einzusammeln und zum entsprechenden Zeitpunkt bereit zu stellen (dennoch ist die Schule auf Spenden und Sponsoring bezüglich der Projektverwirklichung angewiesen).

Projektbeschreibungen

„Verhaltenstraining“ (Klasse 1)

In der Jahrgangsstufe 1 führt Frau Jüngst, unsere Sozialpädagogische Fachkraft für die Schuleingangsphase, ein Programm zur Förderung sozialer und emotionaler Kompetenzen durch (nach F. Petermann et al.). Das Training umfasst etwa 26 Trainingsstunden à 45 Minuten, welches in den Stundenplan der Erstklässler integriert ist.

Der Aufbau der Trainingsstunden ist immer gleich strukturiert:

Die Trainingseinheiten sind jeweils in eine „Schatzsuche“, bei der die Kinder verschiedene „Schatzsuchaufgaben“ erledigen dürfen, eingebettet. Begleitet wird die Lerngruppe durch eine Chamäleon-Handpuppe namens „Ferdi“. Sowohl die Schatzsuche als auch die Handpuppe stellen einen hohen Motivationscharakter für die Kinder dar und bieten somit einen hohen Anreiz zur Mitarbeit. Im Rahmen der Schatzsuche lösen die Kinder verschiedene Aufgaben, machen Rollenspiele und Kooperationsspiele.

Es geht um den Umgang mit positiven und negativen Gefühlen und die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere Personen.

Um an den Schatz zu kommen müssen die Kinder es schaffen, Konflikte friedlich zu lösen bzw. Ärger und Streit aus dem Weg zu gehen.

Projektziele:

  • Verbesserung der sozialen Wahrnehmung
  • Sensibilisierung der Selbst- und Fremdwahrnehmung für Gefühle
  • Förderung emotionaler und sozial-emotionaler Fertigkeiten
  • Förderung des Problemlöse- und Konfliktmanagements
  • Verbesserung der Selbstkontrolle und Selbststeuerung
  • Aufbau prosozialen Verhaltens

Darüber hinaus steht Frau Jüngst der Schule zur Beratung zur Verfügung und bietet Sprechzeiten für Kinder in Rahmen einer „Kindersprechstunde“, für Eltern und Lehrer an.

Hoodis Abenteuer- und Erlebnispädagogik (Klasse 2)

Die Erlebnispädagogik und der Abenteuersport bieten die Möglichkeit, nicht nur zu erleben, sondern auch nachhaltig Erfolge zu erzielen. Schlüsselkompetenzen können erworben und gefestigt werden, sowohl in der Persönlichkeits- als auch in der Teamentwicklung. Kooperations-, Kommunikations- und Vertrauenselemente sind immer ein fester Bestandteil der Hoodis-Programme. Durch die Reflexion wird aus dem Erlebten Erlerntes.

Stark mit Köpfchen „Gewaltprävention in der Grundschule“ (Klasse 3)

Gewalt an und unter Kindern ist leider kein Einzelfall und soll laut Expertenprognosen in den kommenden Jahren immer stärker zunehmen. Eltern und Lehrer stehen demzufolge immer größer werdenden Herausforderungen gegenüber, Kinder auf dem Weg in die Selbstständigkeit angemessen zu begleiten.

„Stark mit Köpfchen“ – das ist das Motto des Selbstbehauptungs- und Resilienztrainings. Unter der Anleitung vom Kinder-, Jugend- und Familiencoach Kai Kleinehollenhorst (www.starkmitkoepfchen.de) lernen die Schüler mit den fünf häufigsten Konfliktarten im Kinder- und Jugendalter souverän und ohne Gewaltanwendung umzugehen.

Unter anderem werden in diesem 6-stündigen Kurs folgende Themen bearbeitet:

  • Wie gehe ich mit Beleidigungen und Provokation um?
  • Was mache ich, wenn mich jemand festhält oder mir etwas weggenommen wird?
  • Was kann ich tun, wenn mir Gewalt angedroht wird?
  • Wie hole ich Hilfe, aber richtig?
  • Wie kann ich meine Gedanken in eine positive Richtung lenken?
  • Wie gehe ich respektvoll mit mir und anderen um?

Mit viel Spaß und Bewegung werden die Kinder an dieses ernste Thema herangeführt. Durch das Training nach dem Konzept von „Stark auch ohne Muckis“ werden die Kinder selbstsicherer in ihrer Kommunikation und ihrem Auftreten, so dass sie auch mit schwierigen Situationen umgehen können, was sich positiv auf ihren weiteren Lebensweg auswirken kann. Zudem vermitteln die Inhalte, wie man respektvoller miteinander umgeht und so Streitereien minimiert. Auch zielstrebiger zu sein, über sich hinauszuwachsen und auch die Dinge mit Freude zu tun, die anstrengend oder schwierig sind, wird hier vermittelt.

Ziel des Kurses ist, die Kinder vor Mobbing und üblen Konflikten zu schützen und ihnen das Selbstbewusstsein zu geben, ihre Grenzen klar zu kommunizieren und Abstand von schädlichen Dingen nehmen zu können.

„Mein Körper gehört mir (Klasse 4)“ in Zusammenarbeit mit der tpw Osnabrück

Mit Beginn des Schuljahres 20/21 konnten wir die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück mit dem Stück „Mein Körper gehört mir“ in unserem Anti-Gewalt-Konzept für den 4. Jahrgang etablieren. Dies konnte nur gelingen, indem wir eine Kooperation mit der Nachbargrundschule, der Spandauer Schule, eingingen. Alleine hätte unsere Grundschule die Kosten nicht jährlich stemmen können.

a) Übergeordnetes Ziel
Mit den Mitteln des Theaters, mit Geschichten und Identifikationsfiguren wird spielerisch die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder unterstützt. Kinder, die ihre Gefühle ernst nehmen und selbstbestimmte Entscheidungen treffen sind besser geschützt vor sexueller Gewalt. LehrerInnen erhalten durch die gezeigten Szenen Anregungen das Thema Nein Gefühle – sexueller Missbrauch mit den Schülern zu behandeln. Das umfangreiche pädagogische Begleitmaterial unterstützt die didaktische Vor- und Nachbereitung des Programms. Zur Vorabinfo von Eltern und Lehrern kann eine Präsentationsveranstaltung des Programms gebucht werden.

b) Inhalt / Präventionsschwerpunkte
Das Präventionsprogramm gegen sexuelle Gewalt ermutigt Grundschulkinder, ihre Gefühle wahrzunehmen, zu äußern und ihnen zu folgen. Ob es um ziepende Haare kämmen geht oder um den Nachbarn, der einen an den Po fasst – in Spielszenen zeigen wir Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. Die Geschichten sind nah am Alltag erzählt, sodass die Kinder leicht nachvollziehen können, wie andere Mädchen und Jungen ihre Nein-Gefühle erkennen. So wird die Wahrnehmung der Kinder und ihr Vertrauen in die eigenen Gefühle sensibilisiert und gestärkt.

c) Methoden/Didaktische Schwerpunkte
Die Spielszenen der tpw Osnabrück verdeutlichen, wie wichtig es ist, mit anderen über Nein-Gefühle zu sprechen und sich helfen zu lassen. Vor allem, wenn Kinder aufgefordert werden, das Erlebte und Erlittene als Geheimnis zu hüten. Um den Kindern ihren Handlungsspielraum ganz deutlich zu machen, haben einige Geschichten von „Mein Körper gehört mir!“ einen offenen Ausgang, der Gefahr ahnen lässt. Erst im anschließenden Gespräch werden gemeinsam Ideen, wie Kinder reagieren können, um den dargestellten Konflikt zu lösen, entwickelt. Durch diese interaktive Spielweise werden wir die Kinder ermutigt, eigene Strategien zu entwickeln um Herausforderungen zu begegnen.